„Tartuffe“ im Renaissance-Theater: Der Mensch, das böse Lebewesen
Guntbert Warns hat Molières Stück einen frischen Twist verpasst und kommt dabei ganz ohne plakative Aktualitäts-Leitplanken aus. Ein großer Spaß.
Die Titelrolle in einer der berühmtesten und meistgespielten Komödien Molières spielt Stefan Jürgens, der für seine letztjährige Darbietung in Reichenau mit dem Publikumspreis des NESTROY ausgezeichnet wurde.
Eine Kopruktion mit den Festspielen Bad Reichenau ab dem 1.Februar im Renaissance-Theater Berlin.
Regie Guntbert Warns | Bühne Ezio Toffolutti | Kostüme Erika Navas | Musik Bernhard Moshammer
Renaissance Theater - Tartuffe
Pressestimmen
„Guntbert Warns hat Molières Stück einen frischen Twist verpasst und kommt dabei ganz ohne plakative Aktualitäts-Leitplanken aus. Ein grosser Spaß. (…) Es ist eine höchst unterhaltsame Molière-Inszenierung, vom prominenten Ensemble (zu dem neben Jürgens, Nocker, Fay und Hülsmann etwa auch Christin Nichols als resolute Hausangestellte Dorine zählt) mit großer Freude an der schönen Versfassung von Ludwig Fulda gespielt. Der Abend schafft es, den Spaß am Schrecken der Verführbarkeit zu vermitteln – aber eben ohne Schadenfreude. Vielmehr steht die Frage im blutroten Bühnenraum von Ezio Toffolutti, wer felsenfest von sich behaupten möchte, vor jeder Scharlatanerie gefeit zu sein.“
Patrick Wildermann, Der Tagesspiegel, 5. Februar 2024
„Ein unverwüstliches Stück, das dieser Tage leider aktueller scheint denn je. Denn Gurus, Coaches, Mentaltrainer lauern heutzutage überall im Netz und wollen einem verraten, wie man das Leben richtig lebt – wenn man nur genug dafür zahlt. Tartuffe, was im Französischen längt ein Synonym für Heuchler ist, das gilt aber auch für Demagogen, die Zwietracht säen und nicht nur Familien, sondern ganze Gesellschaften spalten. Und erst recht für religiöse Eiferer und Fundamentalisten, die die Moderne wieder in die Steinzeit katapultieren wollen.“
Peter Zander, Berliner Morgenpost, 5. Februar 2024
Spieltermine
27.02.2024 - 19:30
28.02.2024 - 19:30
29.02.2024 - 19:30
01.03.2024 - 19:30
02.03.2024 - 19:30
03.03.2024 - 18:00
06.03.2024 - 19:30
07.03.2024 - 19:30
08.03.2024 - 19:30
09.03.2024 - 19:30
10.03.2024 - 18:00
28.03.2024 - 19:30
29.03.2024 - 19:30
30.03.2024 - 19:30
31.03.2024 - 16:00
01.04.2024 - 18:00
- Kategorie: theater
Stefan Jürgens als Pozzo im Theater in der Josefstadt
Samuel Beckett breitet in seinen Theatertexten die Absurdität des Seins vor uns aus. Godot wird nicht kommen, obwohl alle auf ihn warten. Claus Peymann inszeniert den Klassiker in Wien.
Warten auf Godot von Samuel Beckett
in der Übersetzung aus dem Französischen von Elmar Tophoven, 1953
Regie: Claus Peymann, Bühne: Paul Lerchbaumer, Kostüme: Su Bühler, Licht: Ulrich Eh, Dramturgie: Jutta Ferbers.
Mit: Bernhard Schir, Marcus Bluhm, Nico Dorigatti, Stefan Jürgens.
Premiere am 14. Dezember 2023
Kritikenrundschau
Peymann bleibe nah am behutsam gekürzten Text, lausche auf Becketts Nuancen und die schrägen Melodien von Widerspruch und Wiederholung, so Hubert Spiegel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (16.12.2023). "Er folgt dem Spiel von Anziehung und Abstoßung, Zärtlichkeit und Gewalt zwischen den beiden Landstreichern und arbeitet die Kinderfragen und Kinderängste heraus, die das Stück durchziehen. Und zugleich horcht er jenen Ängsten nach, die Kinder noch nicht kennen, den Erwachsenenängsten vor Alter, Krankheit, Tod." Peymanns Godot sei Handarbeit. "Man mag das bieder nennen, puristisch oder auch konventionell." Aber es habe auch etwas Unerschütterliches.
Im Allgemeinen bleibe Peymann dem Text erfreulich treu, findet Thomas Kramar in der Presse (16.12.2023) Von dekonstruktivistischen, sprich: destruktiven Eingriffen halte Peymann nichts. "Auch darum ist seine Inszenierung von 'Warten auf Godot" so gelungen."
"Der heftig beklatschte Abend ist ein Gruß aus vergangener Zeit, als solcher aber stimmig", schreibt Margarete Affenzeller im Standard (16.12.2023). Den Schauspielern schaue man gerne zu. Nach der Pause verliere der Abend an Elan, "sodass das Clownspiel zunehmend einer nostalgischen Übung gleicht, auch dann, wenn Peymann beim Stichwort 'die Welt, ein Massengrab' kurz Kriegsgeheul aufdrehen lässt."
Die Chemie stimme zwischen den Schauspielern, findet Wolfgang Kralicek in der Süddeutschen Zeitung (16.12.2023) "Man könnte dieses Paar aber auch ganz anders, viel brutaler inszenieren." Die zweieinhalb Stunden könnten durchaus lang werden. "Es ist aber immer wieder auch schön zu sehen, wie ungebrochen Peymann immer noch ans Theater glaubt. Vieles an diesem auch nostalgischen Abend erinnert an frühere Zeiten."
Am Ende bleibe der deprimierende Eindruck: "Wir sind alle nur willenlose Clowns in einem schrecklich komischen, sinnlosen Leben, dem wir nicht entkommen können", schreibt Guido Tartarotti im Kurier (16.12.2023). Einmal zeige Peymann, dass auch andere Interpretationen möglich wären: "Da wird Kriegslärm eingespielt, hört man Hubschrauber und Detonationen und sieht den Schein von Explosionen." Mit einem Fingerschnippen stelle Wladimir das ab und licht- und tontechnisch die Ausgangssituation her. "Und die heißt: Theater. Wir spielen Leben. Wir spielen Warten." Und gespielt werde ausgezeichnet. Allerdings sei der Abend zu lang.
Pressespiegel
Warten auf Godot - Pressespiegel
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NENNˋ ES LIEBE - MUTWILLIGE LIEBESERGÜSSE UND ANDERE LIEBESTOLLHEITEN
Eine Leseperformance mit Stefan Jürgens
Als Harras in Zuckmayers „Teufels General“ hat er das Publikum im letzten Jahr im Theater, als Liedermacher zuletzt in vielen Konzerthäusern begeistert; als Carl Ribarski in der Soko Wien liebt ihn ein Millionenpublikum. Jetzt können wir den Nestroypreisträger in einem großen Lyrikabend erleben.
In seinem ersten veröffentlichten Gedichtband „Loveletters – mutwillige Liebesergüsse“ zeigt sich Stefan Jürgens selber als hoffnungsvoller Romantiker, der den Grabenkämpfen der Geschlechter hemmungslos mit dem Wunder der Liebe begegnet.
Hier wird die Liebe gefeiert und zur obersten Glücksformel erhoben. Ein Aufatmen in dunklen Zeiten und ein Nachtlicht zur Zuversicht.
In seiner Leseperformance „NENN‘ ES LIEBE“ lässt er nun alle Erscheinungsformen der Liebe an uns vorüberziehen. Wir spüren ihre Heilkraft ebenso wie ihre Zerstörungswut. Wir schwelgen in ihrer Hemmungslosigkeit und werden Zeugen ihrer Opferbereitschaft. Große Dichter der Weltliteratur zeigen uns die vielen Gesichter der Liebe, wie sie
unterschiedlicher nicht sein könnten. Und doch bezeugen sie alle eines gemeinsam: Liebe ist nicht verhandelbar. Und nicht in Regeln zu sperren. Sie überlebt unter kargsten Bedingungen und ist keinem Zwang zu unterwerfen. Sie macht uns aus. Sie ist alles, was zählt.
Download Pressetext - Nenn es Liebe - Stefan Jürgens
- Kategorie: theater
Stefan Jürgens im Tartuffe von Molière
Die Titelrolle in einer der berühmtesten und meistgespielten Komödien Molières spielt Stefan Jürgens, der für seine letztjährige Darbietung in Reichenau mit dem Publikumspreis des NESTROY ausgezeichnet wurde.
- Juli 2023 – 06.August 2023
Mehr Infos: https://www.festspiele-reichenau.at/de/spielplan/tartuffe
- Kategorie: theater
Des Teufels General bei den Festspielen Reichenau 2022
Das Stück von Carl Zuckmayer in der Regie von Herrmann Beil mit Stefan Jürgens in der Rolle des Fliegergeneral Harras.
Zuckmayers Drama entfaltet sich um den moralischen Konflikt des General Harras in Berlin 1941. Harras ist eine schillernde Persönlichkeit, leidenschaftlicher Flieger und Lebemann. Obwohl er die NSDAP persönlich verachtet, unterstützt er die Nationalsozialisten durch seine militärische Treue. Da wiederholte Flugzeugunfälle durch Materialfehler als Sabotageakte des Widerstands gedeutet werden, gerät Harras ins Visier des unerbittlichen Kulturleiters des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Schmidt-Lausitz. Nach zweiwöchiger Haft bekommt er eine Frist zur Aufklärung der Vorfälle und soll den Schuldigen finden.
Stefan Jürgens bewätigt die Aufgabe optimal (T. Rothschild, Theater Reichenau)
Stefan Jürgens imponiert als Luftwaffen-Chef Harras (T. Trenkler, Kurier)
Mit Stefan Jürgens wurde ein Protagonist gefunden, der ... seine Sache als Harras so gut macht, dass manche Szene atemlose Aufmerksamkeit erzeugt. (APA, Salzburger Nachrichten)
Er füllt seine Rolle als Oppeortunist und Lebemann tatkräftig aus und macht sich gut auf der Bühne (M. Wurmitzer, Der Standard)
Stefan Jürgens beeindruckt als "Des Teufels General" (L. Jodlbauer, Kleine Zeitung)
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