Stefan Jürgens als Pozzo im Theater in der Josefstadt
Samuel Beckett breitet in seinen Theatertexten die Absurdität des Seins vor uns aus. Godot wird nicht kommen, obwohl alle auf ihn warten. Claus Peymann inszeniert den Klassiker in Wien.
Warten auf Godot von Samuel Beckett
in der Übersetzung aus dem Französischen von Elmar Tophoven, 1953
Regie: Claus Peymann, Bühne: Paul Lerchbaumer, Kostüme: Su Bühler, Licht: Ulrich Eh, Dramturgie: Jutta Ferbers.
Mit: Bernhard Schir, Marcus Bluhm, Nico Dorigatti, Stefan Jürgens.
Premiere am 14. Dezember 2023
Pressestimmen
„Im Theater an der Josefstadt sind erstklassige Komiker am Werk…
Bernhard Schir und MarcusBluhm erscheinen in Reminiszenz an die von Beckett bewunderte Komik eines Charles Chaplin oder Buster Keaton als expressionistisches Tramp Duo, als Underdogs, denen nichts geblieben ist als ihre eigenen Manieren…
Pozzo und Lucky verkörpern das ultimative Herr-Knecht-Verhältnis und das Dilemma menschlichen Überlegenheitsstrebens. Treibt doch Pozzo, den Stefan Jürgens
als teuflichen Dompteur spielt, Lucky mit der Peitsche und Strick vor sich her- Der junge
Schauspieler Nico Dorigatti legt in der Rolle dieses geknechtete eine bemerkenswerte
Denkübung hin, so perfide und rätselhaft, das allen angst und bang wird“
Der Standard
„Claus Peymann macht aus „Warten auf Godot ein Beckett - Hochamt.
Mit einem brillianten Ensemble..
So eine Inszenierung funktioniert, wenn man die richtigen Schauspieler hat. Peymann hat sie in Bernhard Schir und Marcus Bluhm als Wladimir und Estragon. Schön wie nuanciert sie zwischen Körperkomik und Dialog ihre Figuren zeichnen….
Stefan Jürgens ´ Pozzo legt als schauerlich komischer Sklaventreiber eine tolle Show aufs Parkett.. Nico Dorigatti als Lucky gönnt Peymann ein glanzvoll absolviertes Bravourstück zwischen Resignation und Aufbegehren..“ Kleine Zeitung
„Auf diesen Godot wartet man gern“ Kronenzeitung
„Altmeister Peymann hat dieses Stück..fast zärtlich inszeniert, als langsame, traurige Clownerie…Zum Schluss gibt es den ganz großen Applaus vom Premierenpublikum“
KURIER
„Peymann lässt Bernhard Schir und Marcus Bluhm zunächst ganz in der Tradition ihrer Rollen agieren - ein trauriger Clown, ganz an die Tramp-Darstellungen von Charlie Chaplin erinnernd, und sein weinerlicher Kompagnon, in tragikomischer, unauflöslicher Verbindung aneinander geschmiedet. Man schließt sie ins Herz…Nico Dorigatti macht aus der kleinen Rolle Lucky etwas Großes, ein Monument menschlichen Leids, eine alabasterfarbene Statue, die zur Sprechmaschine wird und dafür zu Recht den einzigen Szenenapplaus des Abends erhält. Mit dem Pozzo des Stefan Jürgens bildet er ein kongeniales Paar, das dem parabelhaften Herr-Knecht-Verhältnis unterhaltsame wie bedrückende Seiten. abgewinnt: Ein rot gekleideter Zirkusdirektor mit seiner Ein-Mann-Menagerie auf Durchreise.“. Salzburger Nachrichten
„Peymanns Godot ist Handarbeit. Man mag das bieder nennen, puristisch, konventionell. Aber es hat etwas Unerschütterliches, unerschütterlich in senem Vertrauen auf den Text, auf die Zeitlosigkeit der darin verhandelten existenziellen Fragen, unerschütterlich in seinem Glauben an die Schauspieler und ihre Kunst.. Eine Viertelstunde dauerte 1988 der Premierenapplaus für Peymanns Wiener „Sturm“. Ganz so lange hat das begeisterte Wiener Publikum in der Josefstadt nicht applaudiert, aber lang genug, damit Peymann ..die Choreographie der Verbeugungen immer wieder neu ordnen konnte. Nicht unerschütterlich, sondern sichtlich gerührt.“ Frankfurter Allgemeine Zeitung