# stefan jürgens & band live im orpheum wien (2019)
# stefan jürgens (trio) in den hamburger kammerspielen (2019)
# extra bonus material
Keine klassische DVD! Die Konzertmitschnitte sind als Video auf einem USB- Speichermedium und abspielbar auf allen gängigen TV-Geräte, PC, MAC etc. mit einem USB-Hub Anschluss.
Seitdem er in den neunziger Jahren mit der Mutter aller Comedies, der „RTL Samstag Nacht“, das erste Mal Kultstatus erreichte, ist Stefan Jürgens nicht mehr auf die Bremse getreten. Schon seine Schauspielkarriere hat ihm dazu wenig Gelegenheit gelassen. Doch weder die TV- Erfolge als Berliner Tatort Kommissar Hellmann und als Major Ribarski in der Soko Donau noch seine mehr als 30 Filme können die Bandbreite des umtriebigen Künstlers vollständig abdecken. Seit 40 Jahren, seit seinem 16. Lebensjahr, schreibt der vierfache Vater eigene Songs und hat sich damit längst auch in der deutschsprachigen Musikszene einen klingenden Namen gemacht.
Nun erscheint Stefan Jürgens’ fünftes Studioalbum „Was zählt“.
…ist nicht nur was wir haben
was zählt, ist wo wir morgen sind
was zählt, ist manchmal schwer zu sagen
was zählt, weiß eigentlich jedes kind.
nicht alles kann man kaufen,
nicht alles ist verhandelbar.
manches kann man verlieren
und um manches muss man kämpfen.
Doch was zählt, braucht keine erklärung.
was zählt, weiß jeder ganz allein.
Die zwölf Songs sind eine Reise durch seine Gefühls- und Gedankenwelt in einer unruhigen und scheinbar immer undurchschaubareren Zeit. Im Titelsong und der ersten Single „was zählt“ versucht er, das Zeitgeistige vom Beständigen zu trennen und seinen inneren Kompass danach auszurichten; denn was übrig bleibt, wenn es wirklich drauf ankommt, „was zählt – weiß jeder ganz allein“.
Wir sitzen im Auto und fahren mit ihm mit 170 durch die Nacht zu seinem kranken „vater“, hören in „mein alter Tisch“ was ihm Herkunft und Erinnerungen bedeuten und spüren seine Wut und seine klare Haltung in „jeder gegen jeden“ über diese „ vollgefressne Zeit – in der jeder gierig sich verrenkt“. Die Balladen haben es in sich, etwa der „dialog mit einem alten freund“ mit der darin formulierten Herausforderung, sich selber treu zu bleiben. Aber auch die großen, wuchtigen Nummern finden auf diesem Album ihren Platz, wie „irgendwo, nicht hier“, einem lautstarken, hymnischen Appell, nicht allen Verlockungen unserer total vernetzten Welt nachzugeben, denn „unsre Wünsche wie wir leben wollen – bestimmen nicht mehr wir – wir sind weit aus unsrer Welt gefallen – wir sind irgendwo, nicht hier“. Natürlich bleibt bei seinem bewegten Leben auch der ewige Beziehungskampf nicht aus: in „keine ahnung wie’s geht“ hat er „gar nichts gegen Nähe – nur was gegen Enge“, bevor er versucht, seinen Frieden zu machen mit der Einsicht, dass das Leben auch im besten Sinne wohl immer „unvollendet“ sein muss.
Zu guter Letzt verbeugt Stefan Jürgens sich mit „blinder passagier“ vor dem großen poetischen und politischen Rio Reiser, nicht ohne das Album mit seiner eigenen, glasklaren Haltung in „mein lied“ abzuschließen.
Aufgenommen an seinen zwei ständigen Wohnsitzen, Berlin und Wien, schafft „was zählt“ auf gelungene Weise den Spagat zwischen unterschiedlichsten musikalischen Genres. Rhythmische Leichtigkeit wie in „unvollendet“ wechselt mit großen Gesangshymnen wie „Vater“ und mitreißenden rockigen Songs wie „keine Ahnung wie’s geht“.
Das Album trägt, wie schon „Grenzenlos Mensch“, die Handschrift dreier Produzententeams: Bernd Wendlandt, Ingo Politz aus Berlin sowie Johnny Bertl und Manfred Schweng aus Wien.
Wien - Sie sind die zweite große Krimi-Marke im deutschen TV hinter dem „Tatort“ – die SOKOs im ZDF. Stefan Jürgens (53) kennt beide hervorragend. Er war „Tatort“-Kommissar – und ist jetzt Chef der „SOKO Wien“ (läuft immer freitags, 18 Uhr, ZDF). Warum die SOKO für ihn besser ist als der „Tatort“, erklärte der frühere „RTL Samstag Nacht“-Star dem EXPRESS beim Interview in seiner neuen Wahlheimat Wien.
Sie machen mit ihren Kollegen Lilian Klebow, Gregor Seberg und Dietrich Siegl jetzt schon seit fast zehn Jahren Jahren die SOKO Wien. Sind Sie inzwischen Freunde geworden?
Ja, das ist ein sehr freundschaftliches Arbeiten. Aber Freunde, mit denen man nicht die ganze Zeit verbringt. Gregor und ich sind ja wie ein altes Ehepaar. Wir kennen uns extrem gut, wir sind extrem unterschiedlich, wir verbringen unfassbar viel Zeit miteinander.
Wahrscheinlich mehr Zeit als mit irgendjemand anderem in den letzten zehn Jahren. Aber wir gehen nicht abends aus, und das ist auch gut so. Die gesamte Intensität entsteht beim Drehen – und da ist so viel Privates dabei, dass man auch die Ruhezeiten danach braucht.
Haben Sie in Wien eine Heimat gefunden?
Es ist ein Teil meines Zuhauses. Mein Zuhause ist keine bestimmte Stadt, sondern von den Menschen bestimmt. Es ist aber natürlich auch nicht wurscht wo ich bin. Ich muss mich sicher fühlen. Und ich empfinde Wien und Berlin als sichere Orte. Zeitlich kann man das genau teilen, die Hälfte des Jahres bin ich in Wien, die andere Hälfte in Berlin. Ich bin ein überzeugter Europäer.
Ich habe zwei Kinder, die in Spanien aufgewachsen sind, ihre Mutter ist Italienerin, eine meiner Töchter ist Französin, ich lebe in Österreich und habe eine steirische Freundin. Wenn einer Europäer ist, dann ich. Der Heimatbegriff erweitert sich zunehmend. Wien ist ein Vorort meiner Heimat. Hier bin ich angekommen.
Hätten Sie sich vorher vorstellen können, solange die hier zu bleiben?
Ganz klare Antwort: Nein. Das hätte ich mir aber in keinem meiner Engagements vorstellen können. Und ich kann ihnen noch immer nicht sagen, ob ich das hier noch länger als ein Jahr mache. Wir entscheiden von Jahr zu Jahr. Das ist gut so, das gehört sich so. Man muss diese Spannung behalten. Ich bin nicht vertraglich lange gebunden, weil das Leben so viele Wellen schlägt. Ich möchte keine Engagements, die mich lange binden, mehr eingehen. Das beängstigt viele.
Finanzielle Sicherheit ist anders. Aber ich habe mich mit 30 für diese Selbstständigkeit entschieden und heute ist diese Freiheit ein Teil meiner Persönlichkeit. Irgendwas kommt immer. Oder, wie der Kölner sagt: Et hätt noch immer jot jejange.
Haben Sie den Ausstieg beim „Tatort“ eigentlich mal bereut?
Nein. Ich habe das nicht eine Sekunde bereut. Die Drehbücher waren nicht auf dem Niveau das ich erwartet habe, aber das war nicht der primäre Grund. Die Chemie hat einfach nicht gestimmt. Die Chemie hat einfach nicht gestimmt. Ich war damals unglaublich glücklich über das Angebot und habe das auch gerne gemacht. Ich habe aber relativ schnell festgestellt, dass es unter dem Strich nicht einlöste was ich mir erhofft habe.
Und ich war zu früh zu sehr festgelegt . Ich wollte noch ein paar Runden drehen. Das haben natürlich viele nicht verstanden weil sie fanden dass man einen „Tatort“ nicht niederlegt. Aber warum nicht?
Was läuft jetzt bei der Soko Wien besser als damals beim Tatort?
Erstens: Eine sehr gute Chemie unter den Kollegen. Das ist Rock’n’Roll. Zweitens habe ich das Gefühl, dass wir alle zusammen, inklusive ZDF und Produktion, immer noch an der Sache und am Produkt arbeiten und nicht nur abliefern. Die Routine ist hier noch überschaubar. Wir sind in meinem zehnten Jahr immer noch bei jedem Drehbuch in Gesprächen. Wir wollen immer noch jeden Film spannender machen. Das hat im seriellen Bereich natürlich Grenzen. Vor allem, weil die Bedingungen auch bei uns jedes Jahr härter werden.Aber wir geben unser Bestes. Und solange das der Fall ist, bleibt es für mich spannend.
Ein 90-Minüter ihrer SOKO läuft in Deutschland bald in der Primetime. Gehört sie da nicht dauerhaft hin?
Aus meiner Sicht sowieso. Ausserdem sind unsere Filme ohnehin für die Primetime produziert. Wir laufen im ORF um 20.15 Uhr, als klassische Primetime-Serie. Es hat hier in Österreich fast den Status Quo eines Tatorts, hat das gleiche Publikum. Dementsprechend sind die Ansprüche.
Das ZDF sagt auch oft: Das finden wir schon toll, es ist aber fast ein bisschen viel für Vorabend...(lacht)
– Quelle: https://www.express.de/24917802 ©2018
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